Finanzierung von Hörgeräten: Ein Leitfaden für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige

Veröffentlicht am: 15.01.2024

Im Alter begegnen uns diverse Herausforderungen, die unsere Lebensqualität und Unabhängigkeit beeinflussen können. Eine der häufigsten Beeinträchtigungen im fortgeschrittenen Alter ist der Verlust oder die Reduktion der Hörfähigkeit. Dies beeinträchtigt nicht nur die Kommunikationsfähigkeit, sondern kann auch zur sozialen Isolation führen und das Risiko für Missverständnisse und Unfälle im Alltag erhöhen. Hörgeräte schaffen hier in den meisten Fällen Abhilfe. Die Finanzierung von Hörgeräten stellt je nach Modell auf den ersten Blick eine finanzielle Herausforderung dar. Doch es gibt gute Nachrichten: Kranken- und Pflegekassen bieten finanzielle Unterstützung, um die Kosten für Hörgeräte zu decken.  

Kostenübernahme durch Krankenkassen: Ein Überblick 

Um den Bedürfnissen von Pflegebedürftigen gerecht zu werden und deren Lebensqualität zu verbessern, bieten gesetzliche Krankenkassen eine finanzielle Unterstützung an, die entscheidend zur Erschwinglichkeit von Hörgeräten beiträgt. So kann man sich zunächst einen Überblick über die verschiedenen Kategorien und Hörgeräte Preise verschaffen und sich am Ende für das passende Modell entscheiden.  

Grundlegende Kostenübernahme 

In der Regel decken die gesetzlichen Krankenkassen einen festen Betrag für jedes Hörgerät. Dieser Betrag, oft als Vertragspreis bezeichnet, bildet die Basis der finanziellen Unterstützung und soll sicherstellen, dass grundlegende Hörgeräte für alle Versicherten zugänglich sind. Der Betrag kann sich bis zu 750 Euro bei einem leichten Hörverlust belaufen. 

Zusätzliche Pauschalen 

Neben dem Vertragspreis für das Hörgerät selbst übernehmen die Krankenkassen auch Pauschalen für individuell gefertigte Ohrstücke und Reparaturleistungen. Diese Kosten sind im Zuschuss der Krankenkassen enthalten.Diese zusätzlichen Pauschalen tragen dazu bei, dass die Hörgeräte optimal an die individuellen Bedürfnisse der Nutzer angepasst und langfristig instandgehalten werden können. 

Erhöhte Kostenübernahme bei schwerer Schwerhörigkeit 

Für Personen mit an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit wird die finanzielle Unterstützung entsprechend den erhöhten Bedürfnissen angepasst. In solchen Fällen kann sich die Kostenübernahme für das Hörgerät auf circa 840 Euro pro Seite erhöhen. Diese Unterstützung berücksichtigt den Bedarf an spezialisierten Hörgeräten, die in der Lage sind, auch bei hochgradiger Schwerhörigkeit eine adäquate Hörleistung zu ermöglichen. 

Durch diese differenzierte Kostenübernahme gewährleisten die Krankenkassen, dass sowohl standardmäßige als auch spezialisierte Hörgeräte für Pflegebedürftige und deren Angehörige finanzierbar sind, was einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Kommunikationsfähigkeit und Unabhängigkeit im Alter leistet. 

Bedeutung der Finanzierungsunterstützung für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige

Die Unterstützung bei der Finanzierung von Hörgeräten durch Kranken- und Pflegekassen spielt eine wesentliche Rolle im Leben von Pflegebedürftigen und deren pflegenden Angehörigen. Dies ermöglicht den Betroffenen, ein selbstbestimmteres Leben zu leben und mehr Freude im Alltag zu haben.  

Teilnahme am gesellschaftlichen Leben 

Für Pflegebedürftige, die mit Hörbeeinträchtigungen zu kämpfen haben, eröffnen Hörgeräte die Möglichkeit, weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Diese Teilhabe ist entscheidend für das psychische Wohlbefinden, da Kommunikation ein zentraler Aspekt des menschlichen Daseins ist. Durch die verbesserte Hörfähigkeit können ältere Menschen an Gesprächen teilnehmen, Veranstaltungen besuchen und soziale Bindungen aufrechterhalten. 

Selbstständigkeit und Sicherheit im Alltag 

Die Fähigkeit, Gespräche und Umgebungsgeräusche klar wahrzunehmen, ermöglicht es Pflegebedürftigen, ihren Alltag selbstständiger und sicherer zu gestalten. Dies reicht von der Erhöhung der Sicherheit durch das Wahrnehmen von Warnsignalen (z.B. im Straßenverkehr) bis hin zur Fähigkeit, eigenständig Entscheidungen zu treffen und an der Gesellschaft teilzuhaben. Für pflegende Angehörige bedeutet dies eine spürbare Entlastung, da die Pflegebedürftigen weniger auf Hilfe angewiesen sind und aktiv am Familienleben teilhaben können. 

Aufrechterhaltung der gewohnten Lebensumgebung 

Die akustische Unterstützung durch Hörgeräte kann es Pflegebedürftigen ermöglichen, länger in ihrer gewohnten Umgebung zu verbleiben. Viele Geräte lassen sich mit dem Fernseher oder Smartphone verbinden, sodass der Betroffene sich in vielen Bereichen akustisch selbst helfen kann und auf keine weitere Unterstützung angewiesen ist. Dies ist besonders wichtig, da der Verbleib im eigenen Zuhause oft mit einem höheren Grad an Zufriedenheit und Lebensqualität verbunden ist. Für viele ältere Menschen sind die Unabhängigkeit und das Vertraute der eigenen vier Wände ein zentraler Aspekt ihres Wohlbefindens. 

Psychologische und emotionale Auswirkungen 

Die Verbesserung der Hörfähigkeit kann zudem positive psychologische und emotionale Auswirkungen haben. Die Verringerung von Missverständnissen und Kommunikationsbarrieren führt zu weniger Frustration und Isolation. Die Möglichkeit, aktiv am Leben teilzunehmen, stärkt das Selbstwertgefühl und fördert ein positives Lebensgefühl. 

Fazit: Verbesserung der Lebensqualität durch Zugänglichkeit und Unterstützung

Es lässt sich feststellen, dass die Finanzierung von Hörgeräten durch Kranken- und Pflegekassen eine tragende Säule in der Unterstützung von darstellt. Die differenzierte Kostenübernahme, die von der Deckung grundlegender Bedürfnisse bis hin zur Bereitstellung spezialisierter Hörgeräte reicht, ermöglicht es, altersbedingte Hörbeeinträchtigungen effektiv zu kompensieren. Dies erhält die Kommunikationsfähigkeit und damit die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben sowie die Unabhängigkeit im Alter. 

Die Förderung trägt nicht nur zur finanziellen Entlastung bei, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden, die soziale Integration und die Sicherheit im Alltag von Pflegebedürftigen. Die Möglichkeit, aktiv am Familien- und Gesellschaftsleben teilzunehmen, mindert das Risiko der sozialen Isolation und stärkt das Selbstwertgefühl. Für pflegende Angehörige bedeutet dies eine spürbare Erleichterung, da die Pflegebedürftigen dank besserer Hörleistung selbstständiger agieren können und die Kommunikation erleichtert wird.