Ein Pflegetagebuch dient dazu, den täglichen Pflegeaufwand und Unterstützungsbedarf detailliert zu dokumentieren. Dies kann insbesondere beim Begutachtungs-Termin durch den Medizinischen Dienst (MD-früher MDK) hilfreich sein, um den richtigen Pflegegrad und entsprechende Pflegeleistungen zu ermitteln. Bei der Begutachtung werden 64 Fragen zu sechs Lebensbereichen (Modulen) hinsichtlich Selbständigkeit und vorhandenen Einschränkungen gestellt. Mit den Informationen aus dem Pflegetagebuch können die Fragen besser beantwortet werden.
Das Ausfüllen eines Pflegetagebuchs erhöht die Chancen, den korrekten Pflegegrad und die entsprechenden Pflegeleistungen bewilligt zu bekommen. Im folgenden Artikel erhalten Sie umfassende Informationen zur Vorbereitung auf die Begutachtung mit einem Pflegetagebuch und wie Sie dieses ausfüllen. Darüber hinaus können Sie ein kostenfreies Muster mit wenigen Klicks herunterladen.
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Das Pflegetagebuch als wichtiges Dokument für die Einstufung in einen Pflegegrad
Wenn ein Mensch pflegebedürftig wird, sei es durch sein hohes Lebensalter, eine Erkrankung oder einen Unfall, ist er täglich auf die Hilfe anderer angewiesen. In vielen Fällen sind Unterstützung und Versorgung zu bestimmten Tageszeiten ausreichend, andere Betroffene müssen rund um die Uhr betreut werden. In zahlreichen Familien übernehmen zunächst Angehörige die Pflege. Sind die Selbständigkeit und vorhandenen Fähigkeiten des Betroffenen dauerhaft eingeschränkt, ist es sinnvoll, bei der Pflegeversicherung einen Pflegegrad zu beantragen. Ein Pflegetagebuch ist in diesem Zusammenhang ein hilfreiches Dokument, mit dem die Angehörigen den korrekten Pflegegrad erwirken können.
Haben Sie einen Erstantrag auf einen Pflegegrad bzw. eine Höherstufung des Pflegegrads beantragt oder Widerspruch gegen Ihren Pflegegradbescheid gestellt, beauftragt die Pflegekasse den Medizinischen Dienst (MD) mit einer Begutachtung der Pflegesituation in Ihrer Häuslichkeit. Bei diesem Termin wird die gesamte Pflegesituation mittels 64 Fragen zu Ihrem Alltag erfasst. Mithilfe dieses „Neuen Begutachtungsassessments“ (NBA) wird festgestellt, wie die Betreuung und Pflege durchgeführt wird und in welchen Lebensbereichen der Antragsteller auf Unterstützung angewiesen ist.
Das Führen eines Pflegetagebuchs dient der Vorbereitung auf den Begutachtungstermin. Dieser kann nämlich, weil er dem Gutachter nur einen kurzen Einblick in den Lebensalltag des pflegebedürftigen Antragstellers ermöglicht, lediglich als Momentaufnahme betrachtet werden. Der tatsächliche Pflegebedarf dagegen umfasst häufig viel mehr, als in der kurzen Zeit des Besuchs durch den Gutachter beobachtet werden kann.
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Relevanz des Pflegetagebuchs für pflegende Angehörige
In der Regel geht die Beantragung eines Pflegegrads von den Angehörigen aus, um finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse zu erhalten. Zwar muss der Pflegebedürftige den Antrag stellen, jedoch betrifft der Pflegeaufwand in erster Linie die Angehörigen. Um den Angehörigen das Verständnis zu erleichtern, was Pflege überhaupt ist und welche Lebensbereiche für die Bewilligung eines Pflegegrads wichtig sind, kann das Pflegetagebuch als Dokument herangezogen werden. Angehörige halten darin fest, wie selbstständig das pflegebedürftige Familienmitglied noch ist, in welchen Lebensbereichen es auf Pflege angewiesen ist und ob es kognitive oder psychische Probleme gibt.
Gut zu wissen
Durch die Pflegereform 2017 (auch Zweites Pflegestärkungsgesetz, kurz PSG II genannt) wurde der Begriff der Pflegebedürftigkeit grundlegend neu definiert. Nachweise über die konkreten Pflegezeiten sind nun nicht mehr vorgeschrieben. Bis 2016 waren eigene Pflegedokumentationen wichtig, um die Pflegezeiten gegenüber dem Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (kurz MDK) oder MEDICPROOF (Medizinischer Dienst der privaten Krankenkassen) zu belegen. Trotzdem bleibt das Pflegetagebuch die beste Informationsbasis über alle pflegerelevanten Abläufe, denn eine Begutachtung durch den MDK ist meist nur eine „Momentaufnahme“ des Zustands des Pflegebedürftigen. Mit einem Pflegetagebuch verschaffen Sie nicht nur sich selbst ein Bild über die Umstände, sondern vermitteln auch dem Sachverständigen einen zusätzlichen Eindruck.
Im Optimalfall kann das Pflegetagebuch als zusätzliche Grundlage für einen Widerspruch dienen.
Die Pflegesituation nachvollziehbar machen
So sollte ein Pflegetagebuch geführt werden!
Eine wunderbare Möglichkeit, seinen Pflegealltag und Pflegeaufwand detailliert festzuhalten und nachvollziehbar zu machen, bietet das sogenannte Pflegetagebuch. Hier können alle Informationen zum gesundheitlichen und geistigen Zustand eines Pflegebedürftigen festgehalten werden. Des weiteren können Angaben über die Pflegehandlungen, die Tag für Tag durchzuführen sind vermerkt werden sowie die jeweilige geistige Verfassung und Stimmungslage des Pflegebedürftigen.
Häufige Fragen und Antworten zum Pflegetagebuch
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Was ist ein Pflegetagebuch?
Ein Pflegetagebuch ist ein mehrseitiges Dokument, in dem der tägliche Unterstützungsbedarf zu sämtlichen Alltagsbereichen von Pflegebedürftigen und pflegende Angehörigen detailliert festgehalten wird. Diese Dokumentation hilft, sich auf den Einstufungstermin mit dem Medizinischen Dienst vorzubereiten und erhöht die Chance, den gerechten Pflegegrad zu ermitteln.
Wie lange muss ein Pflegetagebuch geführt werden?
Ein Pflegetagebuch sollte mindestens eine oder zwei Wochen lang geführt werden. So können tagesbedingte Schwankungen des Gesundheitszustand darin umfassend berücksichtigt werden.
Wer sollte das Pflegetagebuch führen?
Alle Personen, die an der Pflege beteiligt sind, sollten das Pflegetagebuch ausfüllen.
Woher bekommt man ein Pflegetagebuch?
Sie bekommen ein kostenfreies Muster zum Download bei verschiedenen Anbietern im Internet. Sie können Ihr kostenfreies Pflegetagebuch von Dr. Weigl & Partner per E-Mail anfordern.
Für wen ist das Pflegetagebuch hilfreich?
Die Dokumentation mit dem Pflegetagebuch ist für alle Personen hilfreich, die an der Pflege beteiligt sind. Durch das Pflegetagebuch wird die Chance auf den gerechten Pflegegrad erhöht, welcher notwendige Pflegeleistungen mit sich bringt. Dem Gutachter hilft Ihre Dokumentation mit dem Pflegetagebuch, um sich ein umfassenderes und realistischeres Bild Ihrer Situation zu machen, als es in dem kurzen Begutachtungstermin möglich ist.
Was steht in einem Pflegetagebuch?
In einem Pflegetagebuch wird dokumentiert wie viel Zeit und Aufwand zur Unterstützung des Pflegebedürftigen im gesamten Alltag benötigt wird.
Aufbau und Inhalt eines Pflegetagebuchs
Ein Pflegetagebuch kann viele verschiedene Formen annehmen und dokumentiert sämtliche Handlungen und Abläufe im Pflegealltag, die den allgemeinen gesundheitlichen und geistigen Zustand eines Pflegebedürftigen betreffen. Wichtige Punkte, die in einem Pflegetagebuch nicht fehlen dürfen, sind Angaben über die Pflegehandlungen, die Angehörige Tag für Tag durchführen, um einen Pflegebedürftigen in seinem Alltag zu unterstützen – vom Helfen beim Anziehen über das Begleiten zur Toilette bis hin zu Einkäufen und anderen Hilfestellungen im Haushalt.
Darüber hinaus werden Details über den Zustand des Pflegebedürftigen festgehalten: Sein geistiger Zustand, Vergesslichkeit oder Aggressivität sind ebenso wichtig für eine korrekte Einschätzung des MDK-Gutachters wie Angaben über krankheitsbedingte Schwierigkeiten. Online stehen Angehörigen zahlreiche kostenfreie Vorlagen für ein Pflegetagebuch (z. B. unser Pflegetagebuch Muster) zur Verfügung, die in der Regel heruntergeladen und ausgefüllt werden können.
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Tipp von Dr. Weigl
Eine gute Vorbereitung der Angehörigen mithilfe eines Pflegetagebuchs kann Informations-Lücken bei der Begutachtung füllen. Achten Sie darauf ein aktuelles Pflegetagebuch herunterzuladen und auszufüllen. Da zwischen 2016 und 2017 eine Umstellung der Pflegesystems und auch der Begutachtung stattfand, kursieren noch immer veraltete Vorlagen, die nur bedingt hilfreich für eine Einschätzung des tatsächlichen Pflegebedarfs sind.
Dr. Weigl
von Dr. Weigl & Partner
Das kostenfreie Muster-Pflegetagebuch von Dr. Weigl & Partner orientiert sich an den Fragen des Medizinischen Dienst beim Begutachtungstermin zu den sechs verschiedenen Lebensbereichen (Modulen). Nachfolgend geben wir Ihnen konkrete Tipps zum Ausfüllen des Pflegetagebuchs und erläutern Ihnen die einzelnen Abschnitte.
Informationen und Tipps zum Ausfüllen des Pflegetagebuch-Vordrucks von Dr. Weigl & Partner
Das Pflegetagebuch enthält eine umfangreiche Dokumentation der täglich anfallenden Pflege. Es ist ratsam, dass alle beteiligten Pflegepersonen Ihre Unterstützung darin festhalten. Nur so gewährleisten Sie eine genaue Erhebung des Pflegeaufwands und können Entwicklungen nachverfolgen.
Es empfiehlt sich, die Eintragungen immer zu datieren. Hierbei müssen Pflegetage nicht zwingend aufeinanderfolgen.
Wichtig
Bitte denken Sie bei Ihrer Dokumentation daran, die Pflegeperson und das Datum in das Pflegetagebuch einzutragen. Dadurch können Besonderheiten besser geklärt und in der Begutachtung alles besser nachvollzogen werden.
Folgendes kann im Pflegetagebuch eingetragen werden
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Daten zur pflegebedürftigen Person
Nach einer kurzen Information über das Pflegetagebuch bietet das Datenblatt die Möglichkeit, die wichtigsten Informationen zum Pflegebedürftigen und dessen gesundheitlichen Einschränkungen einzutragen. Zudem können die Daten der Pflegeperson an dieser Stelle ergänzt werden.
Eine Auflistung der pflegeerschwerenden Faktoren wie z. B. Schluckstörungen oder einem künstlichen Magen-Darmausgang verhilft dem Gutachter des MDK oder dem Pflegeexperten eine gute erste Übersicht zur Ausgangslage zu erhalten.
Wichtig: Belegen Sie für das Gutachten alle Angaben mit ärztlichen Dokumenten und Diagnosen.
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Modul 1 – Mobilität
Das erste Modul umfasst sämtliche Bereiche der Mobilität im häuslichen Rahmen der pflegebedürftigen Person.
Unter anderem werden Motorik, Haltung und einfache Handlungen und Bewegungen im Alltag beobachtet und eingeschätzt. Hilfsmittel wie Gehhilfen, Griffstangen und Stützung auf Tische, Armlehnen oder Bettkante werden als selbstständige Mobilität angesehen. Im erstem Modul wird kein Bezug auf psychische Störungen gelegt. So sind z. B. ungerichtetes Aufstehen oder Bewegungen im häuslichen Umfeld bei Demenz als selbstständige Handlung anzurechnen.
Bewertet werden die Handlungen und Bewegungen jeweils nach den vier Kriterien:
- ➕ selbstständig,
- ➕ überwiegend selbstständig,
- ➕ größtenteils unselbstständig und
- ➕ unselbstständig.
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Modul 2 – Kognitive und kommunikative Fähigkeiten
In Modul 2 werden die kognitiven Fähigkeiten in den Mittelpunkt gestellt. Dabei geht es um das Reagieren auf Einflüsse und Verstehen von Sachverhalten. Ausführungen von erfragten Leistungen werden ausgeklammert.
Seh-, Sprach- und Hörstörungen sind mit in die Bewertung einzubeziehen. Für dieses Modul gelten andere Bewertungskategorien als für das erste Modul:
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➕ vorhanden,
- ➕ größtenteils vorhanden,
- ➕ in geringem Maße vorhanden und
- ➕ nicht vorhanden.
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Modul 3 – Verhaltensweisen und psychische Problemlagen
Ein von Krankheit gezeichneter Alltag kann sich negativ auf den geistigen Zustand der pflegebedürftigen Person auswirken. Das dritte Modul befasst sich mit diesen Problemlagen und soll aufzeigen, in welchem Bereich der Verhaltensweisen und der Psyche Unterstützungsbedarf besteht – vor allem zur Prävention von Selbstschädigung bzw. Förderung positiver Emotionen. Zentral ist die Frage, inwieweit die pflegebedürftige Person ihr Verhalten noch selbst steuern kann und ob besondere personelle Unterstützung vonnöten ist.
Spezielle Stressfaktoren, wie Beziehungsprobleme, sind aus der Bewertung auszuklammern. Die Bewertungskriterien in Modul 3 werden differenziert nach:
- ➕ nie oder selten,
- ➕ selten (einmal, zweimal oder dreimal die Woche),
- ➕ häufig (mehrmals wöchentlich) und
- ➕ täglich.
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Modul 4 – Selbstversorgung
Das vierte Modul umfasst die Selbstversorgung der pflegebedürftigen Person.
Persönliche Hygiene, Ankleiden, Essen und Trinken sind unter anderem die begutachteten Tätigkeiten.
Ob die Einschränkung körperlicher oder geistiger Natur ist, bleibt für die hier untersuchten Bereiche irrelevant.
Bewertet wird nach den Kriterien des ersten Moduls:
- ➕ selbstständig,
- ➕ überwiegend selbstständig,
- ➕ überwiegend unselbstständig und
- ➕ unselbstständig.
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Modul 5 – Krankheits- oder therapiebedingte Anforderungen und Belastungen
Im fünften Modul wird der Umgang der pflegebedürftigen Person mit Krankheit und Therapien untersucht.
Der Fokus liegt auf der Eigenversorgung mit Therapien, da diese einen großen pflegerischen Aufwand bedeuten können.
Nur ärztlich verordnete Maßnahmen dürfen in die Bewertung einfließen.
Die Häufigkeit und Art der Anwendungen ist für die Dokumentation relevant. Daher sind die Eintragungsmuster in anderer Form aufgeteilt:
- ➕ Name der Medikation/Art der Therapie oder Maßnahme
- ➕ Findet die Einnahme/Durchführung selbstständig statt?
- ➕ Anzahl an Einnahmen/Behandlungen (pro Tag, pro Woche, pro Monat)
Wichtig: Geben Sie alle relevanten Behandlungen an, da diese den Pflegeaufwand widerspiegeln und eine zusätzliche Belastung im Alltag bedeuten können.
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Modul 6 – Gestaltung des Alltagslebens und soziale Kontakte
Das sechste und letzte Modul widmet sich der Alltagsgestaltung und der Pflege sozialer Kontakte der pflegebedürftigen Person. Zentral ist die Frage, ob die Person fähig ist, sich zu beschäftigen und zusammenhängende, sinnvolle Gespräche zu führen. Auch soziale Kompetenzen werden untersucht.
Abschließend wird das erste Bewertungsschema erneut angewandt:
- ➕ selbstständig,
- ➕ überwiegend selbstständig,
- ➕ überwiegend unselbstständig und
- ➕ unselbstständig.
Ihre Vorteile durch das Führen eines Pflegetagebuchs
Viele Pflegebedürftige und ihre Angehörigen bereiten sich nur mäßig oder gar nicht auf den Gutachtertermin mit dem MDK vor. Je weniger Informationen über die Entwicklung der Pflegebedürftigkeit und die allgemeine Selbstständigkeit des Antragstellers dem Gutachter jedoch vorliegen, desto mehr muss dieser sich auf seine Beobachtungen und die Gespräche, die er vor Ort führt, verlassen. Häufig führt dies zu einer Ablehnung des beantragten Pflegegrads oder einer zu niedrigen Einstufung. Um diese Informationslücke zu vermeiden, kann ein Pflegetagebuch angelegt werden. Im Idealfall sollte dieses geführt und ausgefüllt werden, sobald ein erhöhter Pflegebedarf, der über ein normales Maß hinausgeht, erkannt wird.
Es ist sinnvoll, das Pflegetagebuch so lange zu führen, bis die Pflegeversicherung einen Pflegegrad bewilligt hat, der dem tatsächlichen Pflegebedarf entspricht. Wird der Pflegegrad nämlich abgelehnt oder zu niedrig eingestuft, haben Angehörige mit einem detaillierten Pflegetagebuch das beste Instrument in der Hand, um einen Widerspruch bei der Pflegekasse gesichert begründen zu können.
Das Pflegetagebuch hilft Angehörigen, sich mit den Anforderungen und Problembereichen der Pflege eines Familienmitglieds auseinanderzusetzen. Erst wenn sie sich intensiv mit der Pflege beschäftigen, werden sie darauf aufmerksam, wie viele Themen und Bereiche von der Pflegebedürftigkeit berührt werden. Indem sie das Pflegetagebuch detailliert und über einem mehrwöchigen Zeitraum ausfüllen, können sie vielen Fragen des MDK-Gutachters voraus greifen und während der MDK Begutachtung ein realitätsgetreues Bild der tatsächlichen Pflegesituation zeichnen. Dies erleichtert dem Gutachter die Einschätzung der aktuellen Pflegesituation und erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit, dass bereits im ersten Verfahren der Pflegegrad bewilligt wird, der dem tatsächlichen Pflegebedarf des Antragstellers entspricht.
Das ausgefüllte Pflegetagebuch - nächste Schritte
Wenn Sie das Pflegetagebuch einige Tage ausgefüllt haben und so den Unterstützungsbedarf im Alltag umfassend dokumentiert konnten, haben Sie nun ein Dokument vorliegen das Ihnen bei vielen Schritten im Pflegegrad-Verfahren behilflich sein kann:
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Wünschen Sie eine Einschätzung zu Ihrer Pflegesituation von einem unabhängigen Pflegeexperten, dann legen Sie ihm Ihre Aufzeichnung vor.
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Steht bereits der Begutachtungstermin mit dem Medizinischen Dienst vor der Tür dann haben Sie eine gute Grundlage geschaffen auf deren Basis der Gutachter sich ein umfassenderes Bild als bei dem kurzen Begutachtungstermin verschaffen kann.
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Hat sich Ihr Pflegeaufwand geändert und Sie benötigen einen höheren Pflegegrad, dann kann dieser mit Ihrer Dokumentation im Pflegetagebuch aufgezeigt werden.
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Wollen Sie Widerspruch gegen einen Pflegegradbescheid einlegen, dann können Sie Ihre Informationen mit dem vorliegenden MDK-Gutachten auf Differenzen abgleichen und so Ihren Widerspruch besser begründen.
Gut zu wissen
Ein Pflegetagebuch ist keine Garantie für eine erfolgreiche Beantragung von Pflegeleistungen. Aufzeichnungen durch Angehörige unterliegen in den meisten Fällen der Subjektivität und können zu einer anderen Einschätzung führen, als dies beim MDK der Fall ist.