Seniorenheime sind Wohneinrichtungen, in denen alte Menschen betreut und gepflegt werden. Obwohl sich viele Menschen gegen den Umzug wehren, bietet eine Pflegeeinrichtung viele Vorteile für Senioren und Angehörige.
Ist „betreutes Wohnen“ das Richtige für mich?
Seniorenheime sind eine von verschiedenen Varianten, wie alte Menschen in Deutschland leben und gleichzeitig betreut und gepflegt werden können. Für die meisten Senioren ist es jedoch unvorstellbar, die eigenen Wohnräume zu verlassen und in ein Alten- oder Seniorenheim zu ziehen. Die Gründe, warum sie lieber weiterhin versuchen, (oft mehr schlecht als recht) allein zurechtzukommen, sind vielfältig und reichen von dem Gefühl, abgeschoben zu werden, bis zur Angst, fernab der Familie zu vereinsamen. Näher betrachtet kann ein Seniorenheim alten Menschen den Alltag sowie das Knüpfen sozialer Kontakte aber deutlich erleichtern. Besteht ein Pflegebedarf, können pflegefachliche Betreuungsmaßnahmen direkt vor Ort von fest angestellten Pflegekräften oder einem ambulanten Pflegedienst übernommen werden. Auch eine medizinische Versorgung ist rund um die Uhr gewährleistet. Auf der psychologischen Seite punktet ein Seniorenheim mit Angeboten und Aktivitäten; und auch das Schließen neuer Freundschaften sowie das Aufrechterhalten des sozialen Miteinanders fallen in der Gemeinschaft oft leichter.
Warum die richtige Einrichtung wichtig für eine optimale Versorgung ist
Nur wer optimal versorgt ist oder sich selbst versorgen kann, empfindet Zufriedenheit. Weil die meisten Menschen nicht einschätzen können, welche Qualität die Versorgung in einem Seniorenheim bieten wird, lehnen sie einen Umzug in eine solche oder ähnliche Einrichtung rundheraus ab. Sowohl Senioren als auch ihre Angehörigen befürchten, dass sich die Lebensumstände in einer Senioreneinrichtung verschlechtern könnten.
Die Vorstellung davon, wie der Alltag in einem Seniorenheim abläuft, ist in aller Regel eher unkonkret: Von der Unterbringung über die Verpflegung bis hin zu Aktivitäten und sozialen Angeboten können sich nur die wenigsten vergegenwärtigen, was sie in einem Seniorenheim oder einer Seniorenresidenz erwartet.
Viele Seniorenheime und insbesondere Senioenresidenzen besitzen heute einen exzellenten Ruf, doch die Einrichtung zu finden, die perfekt zu einer Person passt, ist nicht immer leicht. Damit das Angebot und Ambiente von vorne bis hinten stimmen, müssen verschiedenste Parameter bedacht und im Vorfeld abgefragt werden: Während einige großen Wert auf eine moderne Unterbringung mit medizinischer Versorgung legen, ist anderen wichtig, ein Stück weit die Unabhängigkeit zu wahren. Daher sollte bei der Suche nach einem geeigneten Seniorenheim immer bedacht werden, dass die Lebensqualität des neuen Umfelds zu demjenigen passt, der hier einziehen soll.
Wer kann, sollte sich bei der Auswahl des Seniorenheims für einen Angehörigen also bewusst Zeit lassen. Auch sollten Angehörige nicht über den Kopf des betroffenen Familienmitglieds hinweg entscheiden, in welche Pflegeeinrichtung dieses „gesteckt“ werden soll: Wo man sich wohlfühlt, kann man nur selbst entscheiden; bei Besuchen und Informationsgesprächen sollten die Senioren daher stets einbezogen werden.
Was ist ein Seniorenheim?
Zwischen den verschiedenen Pflegeeinrichtungen, die in Deutschland geführt werden, zu unterscheiden, fällt nicht leicht. Da die Bezeichnungen einzelner Einrichtungen nicht geschützt sind, kann und darf sich jede Wohneinrichtung für alte Menschen letztlich so nennen, wie es den Eignern oder den verantwortlichen (in der Regel städtischen oder kirchlichen) Trägern beliebt. Grundsätzlich ist ein Seniorenheim zunächst eine Wohneinrichtung für Senioren, also alte Menschen, in der sie in Einzelzimmern, in kleinen Wohnungen oder in sog. Senioren-WGs untergebracht sein können.
Im Vordergrund der Arbeit eines Seniorenheims steht die Betreuung der Bewohner. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist daher häufig die Rede von „betreutem Wohnen“. Weil die Bewohner eines Seniorenheims oft nur in sehr geringem Maße auf Pflege und Hilfe angewiesen sind, bietet das Seniorenheim die Möglichkeit, ein weitgehend eigenständiges Leben zu führen – die Betreuung durch geschulte Pflegekräfte kann in Anspruch genommen werden, muss es aber nicht.
Neben dem Seniorenheim gibt es auch den Begriff der Seniorenresidenz. Obwohl im Kern beide Begriffe dasselbe beschreiben – eine Wohneinrichtung für Senioren – unterscheiden sie sich häufig in ihrem Klientel: Während Seniorenheime für jedermann zugänglich sind, richten sich Seniorenresidenzen häufig ausdrücklich an betuchtere Senioren. Hinter dem Begriff „Residenz“ steht dann eine qualitativ hochwertigere Unterbringung und Betreuung, in der ein exklusiver Charakter mitschwingt. Dies muss jedoch nicht zwingend der Fall sein.
Um Senioren und ihren Angehörigen die Unterschiede bewusster zu machen, sollte das Seniorenheim von anderen Wohneinrichtungen, insbesondere dem Pflegeheim, abgegrenzt werden:
Wie unterscheidet sich ein Seniorenheim von anderen Pflegeeinrichtungen?
Unter Pflegeeinrichtungen versteht man ein vergleichsweise umfangreiches Spektrum verschiedener Wohnheime für Menschen, die entweder zu alt sind, um allein zu leben, oder erkrankt sind und täglich Hilfe bei der Bewältigung des Alltags benötigen. Die einzelnen Wohneinrichtungen unterscheiden sich jedoch in der Hinsicht, dass sie auf unterschiedliche Grade von Pflegebedürftigkeit zugeschnitten sind.
Ausschlaggebend dafür, ob jemand besser in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen oder in einem Pflegeheim untergebracht ist, ist der Grad seiner Selbstständigkeit. An diesem Faktor wird nicht nur die Bewilligung eines Pflegegrads bemessen, an ihm entscheidet sich auch, wo und wie Senioren idealerweise untergebracht werden.
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Seniorenheim:
Das Seniorenheim ist für Menschen gedacht, die aufgrund ihres Alters nicht mehr alleine leben können. Ist beispielsweise der Ehe- oder Lebenspartner gestorben oder leben Kinder und Enkel zu weit weg, um regelmäßig zu Besuch zu kommen, drohen Senioren, die alleine leben, zu vereinsamen. In einem Seniorenheim oder einer Seniorenresidenz leben sie dagegen mit Gleichgesinnten zusammen und können den Anschluss an das soziale Leben wahren. Weil Seniorenheime in den meisten Fällen auf betreutes Wohnen ausgerichtet sind, sind viele Bewohner noch weitgehend selbstständig. Menschen, die einen hohen Pflegegrad besitzen, leben hier in der Regel nicht. Untergebracht werden die Senioren in einem Seniorenheim in Einzelzimmern, kleinen Wohnungen oder Wohngemeinschaften.
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Pflegeheim:
Das Pflegeheim unterscheidet sich deutlich von einem Seniorenheim. Im Mittelpunkt einer solchen Wohneinrichtung steht die Pflege – aus diesem Grund leben hier vorrangig Menschen, die aufgrund einer Erkrankung oder kognitiver Beeinträchtigungen tagtäglich auf eine pflegefachliche Versorgung angewiesen sind. Um einen Platz in einem Pflegeheim zu erhalten, müssen Senioren in der Regel einen Pflegegrad vorweisen: Nur wer pflegebedürftig ist und von der Pflegeversicherung in diesem Sinne unterstützt wird, erfüllt die Voraussetzungen für einen der in Deutschland raren Plätze in einem Pflegeheim. Geschulte Pflegekräfte unterstützen die Bewohner in der Bewältigung ihres Alltags, helfen bei der Körperhygiene, bei der Einnahme von Mahlzeiten oder übernehmen auch die sogenannte Intensivpflege für hochgradig Pflegebedürftig
Welche Leistungen erbringt ein Seniorenheim?
Ist von einem Seniorenheim die Rede, spricht man in der Alltagssprache in der Regel vom „Betreuten Wohnen“. Diese Bezeichnung trifft die Leistung, die ein Seniorenheim erbringt, tatsächlich ziemlich genau: Es handelt sich um eine Einrichtung, in der das Wohnen im Vordergrund steht.
Weil alte Menschen, die nicht mehr alleine leben können, aber in ihrer Alltagsgestaltung mehr oder weniger eingeschränkt sind, bildet in einem Seniorenheim die „Betreuung“ das zweite wichtige Schlagwort neben dem „Wohnen“. Für die Bewohner bedeutet das, immer einen Ansprechpartner zu haben, untergebracht und versorgt zu werden. Lästige und anstrengende Aufgaben der Haushaltsführung fallen also weg und werden durch den Träger des Seniorenheims erbracht. Da es sich bei einem Seniorenheim trotzdem um eine vollstationäre Art der Unterbringung handelt, erhalten die Bewohner zudem Zugang zu pflegefachlicher und medizinischer Versorgung. In der Regel sind dort neben Verwaltungsangestellten und Mitarbeitern, die sich um die Verpflegung und Organisation des Alltags kümmern, auch Pflegekräfte angestellt. Sie versorgen die einzelnen Bewohner individuell entsprechend ihres jeweiligen Pflegebedarfs; in Einzelfällen können auch ambulante Pflegedienste für die pflegerische Versorgung zuständig sein.
Die Vorteile eines Seniorenheims – für Senioren und Angehörige
Dass es in der Regel mehr Vorteile als Nachteile mit sich bringt, im hohen Alter in ein Seniorenheim umzuziehen, machen sich viele Menschen – sowohl Senioren als auch ihre Angehörigen – nicht bewusst. Hat man jedoch ein Seniorenheim gefunden, in dem sich die Eltern oder die Großeltern wohlfühlen, profitieren beide Seiten von gewonnener Zeit.
Weil sich die Senioren nicht mehr um alltägliche Belange und lästige Aufgaben kümmern müssen, können sie, wie man so schön sagt, ihren Lebensabend genießen: Soziale Kontakte zu Gleichgesinnten, Workshops, Freizeitaktivitäten oder Seniorensport bilden in den meisten Seniorenheimen ein buntes Angebot, an dem die Bewohner teilnehmen können, aber nicht müssen. Gleichzeitig erfährt auch das Leben der Angehörigen eine Erleichterung. Weil die Pflege und Betreuung im eigenen Haus oder in der Wohnung des älteren Familienmitglieds wegfällt, kann sich die Familie wieder auf den eigentlichen Alltag konzentrieren. So erhält die Zeit, die bei Besuchen mit den Eltern oder Großeltern verbracht wird, eine neue Qualität, weil nicht mehr die Pflege im Vordergrund steht, sondern die gemeinsam verbrachte Zeit. Ein weiterer Faktor, der viele Angehörige ruhiger schlafen lässt, ist die Rund-um-die-Uhr-Betreuung, die in einem Seniorenheim gegeben ist.