Wer an der Knochenerkrankung Osteoporose leidet, muss sich im Alltag deutlich vorsichtiger bewegen als gesunde Menschen. In der Pflege sind erhöhte Aufmerksamkeit sowie eine kalziumhaltige Ernährung wichtig. Wir informieren über das Krankheitsbild und die Vergabe eines Pflegegrades (früher Pflegestufe).

Osteoporose – die wichtigsten Fakten

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    Umgangssprachlich wird Osteoporose auch als Knochenschwund bezeichnet. Weil die Substanz der Knochen abgebaut wird, wird die Knochenstruktur brüchig.

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    Sturzgefahr: Schon ein leichter Sturz, der bei gesunden Menschen selten eine medizinische Folge hat, kann bei Osteoporose-Patienten zu Knochenbrüchen und schweren Frakturen führen.

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    Vor allem ältere Betroffene sind in ihrem Alltag darauf angewiesen, sich stolperfrei und ggf. mit einer Hilfestellung fortbewegen zu können.

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    Therapie: Regelmäßige Spaziergänge, eine gesunde Ernährung unter Verwendung knochenstärkender Lebensmittel und aktive Bewegung bilden eine wichtige Basis für den Umgang mit der degenerativen Krankheit.

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    Je nach Ausprägung der Krankheit ist die Vergabe eines von fünf Pflegegraden (bis 2017: drei Pflegestufen) möglich. Vor allem ältere Patienten sind darauf angewiesen, dass sich ein entsprechend geschulter Angehöriger oder eine professionelle Pflegekraft um ihre Bedürfnisse kümmert.

Was ist Osteoporose?

Osteoporose ist im eigentlichen Sinn eine chronische Skeletterkrankung. Populär geworden ist der Begriff „Knochenschwund“. Wörtlich übersetzt, bedeutet Osteoporose „poröser Knochen“. Je weiter die Krankheit fortschreitet, desto mehr Knochengewebe wird abgebaut. Während dabei auf der einen Seite die Knochenmasse weniger wird, kommt es gleichzeitig zu Veränderungen im Feinaufbau des Knochengewebes. Kurz gesagt: Der Knochen wird anfälliger für Verletzungen und bricht leichter.

Osteoporose verläuft schleichend und kann über einen langen Zeitraum symptomlos bleiben. Viele Betroffene bemerken deshalb erst, dass etwas nicht stimmt, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist. 

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Gut zu wissen

Bis erstmalig starke Schmerzen oder ein Knochenbruch auftreten, können mehr als zehn Jahre vergehen, in denen das Knochengewebe schon deutlich reduziert worden ist. Je poröser der Knochen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass schon gewöhnliche Belastungen oder ein leichter Sturz einen Knochenbruch verursachen.

Die zwei Arten der Osteoporose

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    Unter dem Begriff primäre Osteoporose werden die Fälle zusammengefasst, in denen die Osteoporose ohne erkennbaren Grund auftritt. Sie beginnt bei Frauen vor allem während der Menopause, kann aber bei Männern und Frauen gleichermaßen verstärkt auch ab dem 70. Lebensjahr auftreten, wenn weniger Knochenmasse auf- als abgebaut wird.

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    Bestehen Vor- oder Grunderkrankungen, die eine Osteoporose auslösen, spricht man von einer sekundären Osteoporose. Auslöser können z. B. Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes und Bewegungsmangel, beispielsweise aufgrund einer Bettlägerigkeit, sein.

Osteoporose und Pflegebedürftigkeit

Die wichtigsten Aspekte, die eine Osteoporose-Pflege von einer Pflege ohne besondere Anforderungen unterscheidet, sind die Sturzgefahr und die eingeschränkte Mobilität.

Maßnahmen in der Pflege

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    Anpassung des Wohnraums (siehe: wohnraumverbessernde Maßnahmen)

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    Stolperfallen beseitigen,

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    Stufen unter Umständen durch Rampen ersetzen 

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    Haltegriffe an wichtigen Stellen anbringen.

Diese Umbaumaßnahmen erleichtern dem Pflegebedürftigen die Bewegung im Alltag und reduzieren das Sturzrisiko. Wird der Wohnraum entsprechend angepasst, können Pflegebedürftige trotz Osteoporose weiter im eigenen Zuhause leben und ein weitgehend eigenständiges Leben führen. Bei einer Gehbehinderung oder Unsicherheit aufgrund des fragilen Skeletts können Gehhilfen, wie Stöcke oder Rollatoren, Betroffene in ihrer Mobilität unterstützen. Ambulante Pflegekräfte und pflegende Angehörige helfen dabei, den Alltag zu bewältigen. Sie können unabhängig davon, welchen Pflegegrad Sie haben, hier Unterstützung bei Ihrer Pflegeversicherung erhalten.

Die richtige Pflege bei Osteoporose

In der Pflege ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, die den Knochenaufbau fördern und den Abbau von Knochenmasse verzögern.

Ernährung bei Osteoporose

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    Ein zentraler Baustein dabei ist die Ernährung, die kalziumreich und knochenfreundlich sein sollte.

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    Kalzium ist einer der wichtigsten Nährstoffe, die bei Osteoporose zum Einsatz kommen sollte. Er fördert den Aufbau von Knochenmasse.

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    Enthalten ist der Mineralstoff u. a. in Milch und Milchprodukten, vor allem in Hartkäse. Weitere kalziumreiche Lebensmittel sind Haselnüsse, Spinat und Grünkohl.

Bewegung bei Osteoporose

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    Mit regelmäßiger Bewegung und leichten sportlichen Aktivitäten werden Knochen und Muskeln gestärkt.

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    Zudem fördert Sport die Koordinationsfähigkeit der Betroffenen. So lässt sich ebenfalls einem Sturz vorbeugen – auch bei einer Mobilitätseinschränkung. Körperliche Aktivität trainiert die Muskulatur, die dem Skelett Halt gibt.

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    Ein täglicher Spaziergang in Begleitung einer Pflegeperson aktiviert nicht nur die Muskulatur, sondern regt die Haut auch dazu an, das am Knochenaufbau beteiligte Vitamin D zu bilden

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    Besonders geeignet ist Wassergymnastik. Hier besteht keine Sturzgefahr, und die Bewegung im Wasser unterstützt den Knochenaufbau. Der Stoffwechsel wird angeregt, die Muskulatur wird gestärkt, die Wirbelsäule wird entlastet.

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    In Kombination mit einer aktivierenden Pflege, bei der die Pflegeperson sich zurücknimmt und den Pflegebedürftigen so viel wie möglich selbst machen lässt, kann der Krankheitsverlauf verzögert werden.

Welcher Pflegegrad bei Osteoporose?

Um einen Pflegegrad zu erhalten, müssen Sie der Pflegeversicherung gegenüber nachweisen, dass Sie (oder Ihr pflegebedürftiger Angehöriger) im Alltag nicht mehr ohne fremde Hilfe zurechtkommen. Zunächst aber gilt es, einen Pflegegradantrag (früher Pflegestufenantrag) zu stellen

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Wichtig

Dieser Antrag auf Erteilung eines Pflegegrades kann formlos sein, muss aber vom Betroffenen selbst gestellt werden. Die individuelle Einschränkung der Selbstständigkeit wird im Rahmen eines Pflegegutachtens durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) ermittelt. Es erfolgt eine individuelle Einstufung in den jeweiligen Pflegegrad durch die Pflegeversicherung. Insgesamt gibt es in Deutschland fünf Pflegegrade (ehemals Pflegestufen). Diese unterscheiden sich in ihrem Leistungsumfang. Es geht immer um die Frage, wie stark die Selbstständigkeit eingeschränkt ist. Je stärker die Beeinträchtigung ist, desto wahrscheinlicher ist der Erhalt eines Pflegegrades.

Die Entscheidung über die Vergabe eines Pflegegrads (bis 2017 Pflegestufe) bei Osteoporose hängt von verschiedenen Faktoren ab:

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    Wie weit ist die Osteoporose bereits fortgeschritten?

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    Wie viel Betreuung benötigt der Pflegebedürftige?

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    Kommen weitere Einschränkungen, beispielsweise eine Demenz, hinzu?

Unabhängig von dem Pflegegrad/Pflegestufe, der Ihnen oder Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen von der Pflegeversicherung aufgrund der Osteoporose bewilligt wird, erhalten Sie zudem als Pflegeleistung finanzielle Unterstützung für die Wohnraumanpassung. Diese können mit bis zu 4.000 Euro pro Maßnahme gefördert werden. Sie müssen hierfür bei der Pflegeversicherung einen gesonderten Antrag stellen.

Sie haben noch Fragen zu Osteoporose und Pflege? Wir beraten Sie kostenfrei!

Haben Sie nach dem Begutachtungstermin nicht den gewünschten Pflegegrad erhalten oder wurde Ihr Antrag auf Pflegeleistungen abgelehnt? Dann haben Sie immer noch die Möglichkeit, Widerspruch beim Pflegegrad oder eine Pflegegrad Höherstufung einzulegen. Ihr Einzelfall wird dann noch einmal geprüft, sodass die Möglichkeit besteht, dass Sie den korrekten Pflegegrad erhalten. Wir von Dr. Weigl & Partner beraten Sie hier gern.