Pflegekurse zur Nachbarschaftshilfe

Veröffentlicht am: 17.12.2022

Durch die steigende Anzahl an Pflegefällen in Deutschland gibt es für die Betreuung und Pflege nicht genügend Pflegekräfte. Eine Möglichkeit den Mangel an Pflegekräften zu kompensieren, besteht in einem Pflegekurs respektive einer Pflegeschulung, in der pflegende Angehörige oder an der Pflege Interessierte in Belangen der Pflege geschult werden. Die Pflegekurse können auch eine Voraussetzung zur Nachbarschaftshilfe sein, um den Entlastungsbetrag erhalten zu können. Die Bedingungen hierzu sind in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. Die Pflegekurse sind für Pflegebedürftige, pflegende Angehörige und an der Pflege Interessierte kostenlos, da sie nach § 45 SGB XI von den Pflegekassen übernommen werden.

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§ 45 SGB XI: Pflegekurse für Angehörige und ehrenamtliche Pflegepersonen

  • „Die Pflegekassen haben für Angehörige und sonstige an einer ehrenamtlichen Pflegetätigkeit interessierte Personen unentgeltlich Kurse durchzuführen, um soziales Engagement im Bereich der Pflege zu fördern und zu stärken, Pflege und Betreuung zu erleichtern und zu verbessern sowie pflegebedingte körperliche und seelische Belastungen zu mindern und ihrer Entstehung vorzubeugen.“
  • Quelle: Bundesministerium der Justiz

So wichtig sind Pflegekurse für pflegende Angehörige

Die Nachfrage für Pflegekurse und Beratungen für pflegende Angehörige ist in den letzten Jahrzehnten drastisch angestiegen. Dies liegt unter anderem daran, dass die Zahl der Pflegebedürftigen durch den demografischen Wandel und der Änderung des Pflegebegriffes vor ein paar Jahren immer höher wird. Die Pflegekassen und auch die Angehörigen haben ein Interesse daran, dass der Pflegebedürftige so lange wie möglich in seiner gewohnten häuslichen Umgebung bleiben kann. Hier kann dieser, soweit dies möglich ist, einige alltägliche Aufgaben selbst übernehmen und auch seine sozialen Kontakte aufrechterhalten. Für die mentale Gesundheit und somit auch die Lebensqualität des Pflegebedürftigen ist diese soziale Komponente außerordentlich wichtig. Die Pflege in der häuslichen Umgebung übernehmen in der Regel die Angehörigen des Pflegebedürftigen, da viele Familienmitglieder sich verantwortlich fühlen und diese Art der Pflege günstiger ist als regelmäßig ambulante Pflegekräfte einzusetzen oder den Pflegebedürftigen in einer vollstationären Pflegeeinrichtung unterzubringen. Letzteres wird in den meisten Fällen nur empfohlen, wenn Angehörige nicht die Möglichkeit haben, den Pflegebedürftigen rund um die Uhr zu betreuen oder die Betreuung zu intensiv und umfangreich ist. Das ist oft bei neurodegenerativen Krankheiten wie Demenz oder Alzheimer der Fall.

Nur in den seltensten Fällen haben die pflegenden Angehörigen Erfahrung im Bereich Pflege gesammelt und können somit nicht auf vorherige Erfahrungen zurückgreifen. Bei fehlender oder unzureichender Beratung kann dies zu schwerwiegenden Konsequenzen für den Pflegebedürftigen und den Angehörigen führen. Dieses Risiko kann durch einen intensiven und ausführlichen Pflegekurs zur Nachbarschaftshilfe, in denen Angehörige auf ihre Aufgabe vorbereitet werden, vermieden werden.

Was lernen Angehörige und Ehrenamtliche in einem Pflegekurs zur Nachbarschaftshilfe?

In einem Pflegekurs zur Nachbarschaftshilfe werden pflegenden Angehörigen die wichtigsten Grundlagen in der Körperhygiene, Mobilisation und Hinweise zum richtigen Umgang mit Krankheiten verschiedenster Art vermittelt. Die Informationen für die Angehörigen sind hier grundsätzlich eher allgemein gehalten, da die Kurse im Regelfall in Kleingruppen stattfinden und die Zeit nicht ausreicht, um auf jeden Fall einzeln einzugehen. Jedoch sind in einigen Fällen Informationen, die sich auf bestimmte Krankheitsbilder beziehen, für die Gewährleistung einer bedürfnisorientierten Pflege notwendig. Besonders Krankheiten wie Demenz erfordern genaue Kenntnisse im Umgang mit der Krankheit und dem Pflegebedürftigen. Angehörige müssen sehr ausführlich darauf vorbereitet werden, damit sie sich mental auf diese Veränderung einstellen können und wissen, wo sie Unterstützung bekommen können.

Der Entlastungsbetrag der Pflegekassen

Einen Angehörigen zu Hause zu pflegen, kann zeitweise eine große physische und psychische Belastung darstellen. Die meisten Pflegenden haben neben der Pflege andere berufliche und familiäre Verpflichtungen, die ihre Aufmerksamkeit verlangen. Um Überlastungen zu vermeiden und Hilfsangebote in Anspruch nehmen zu können, haben Pflegebedürftige ab Pflegegrad 1 Anspruch auf einen Entlastungsbetrag von 125 Euro monatlich. Dieser muss zweckgebunden eingesetzt werden, zum Beispiel für die Tagespflege und Nachtpflege.

Professionelle Pflegekurse zur Nachbarschaftshilfe

Wenn Sie sich dazu entschieden haben, die Pflege Ihres Angehörigen selbst zu übernehmen und zur Vorbereitung einen Pflegekurs besuchen möchten, sind Sie bei uns an der richtigen Stelle. Dr. Weigl und Partner bietet Pflegekurse für Angehörige in ganz Deutschland an. Die Kurse können Sie entweder an einem unserer Standorte besuchen, Sie können den Online-Pflegekurs nutzen oder eine private und individuelle Beratung bei sich zu Hause buchen. Letzteres hat den Vorteil, dass wir alle notwendigen Handgriffe direkt an der zu pflegenden Person durchführen und Sie bei Bedarf korrigieren und alle Unsicherheiten aus dem Weg räumen können. Zusätzlich können wir Sie auf Wunsch dazu beraten, wie Sie einen Antrag auf Pflegeleistungen stellen und mit Ihnen eine Strategie entwickeln, mit denen Sie Ihre Ansprüche auf finanzielle Unterstützung geltend machen können.

Unsere Pflegekurse sind von den Pflegekassen anerkannt.

Unser Team berät Sie gerne kostenlos und unverbindlich bezüglich eines Pflegekurses zur Nachbarschaftshilfe.

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