Das Bad ist ein wichtiger Teil unseres Lebens – für Hygiene, Körperpflege oder einfach zur Entspannung. Seine Bedeutung wird häufig unterschätzt, zumindest solange man uneingeschränkten Zugang hat und nicht viele Gedanken daran verschwendet. Verändert sich die Lebenssituation, kann man jedoch schnell einen ganz anderen Bezug zum eigenen Bad bekommen. Irgendwann ist das Aufsuchen des eigenen Badezimmers keine einfache Kleinigkeit mehr, die geradezu automatisch erledigt wird. Stattdessen treten Probleme, Ängste und Herausforderungen auf. In diesem Fall sollte über ein altersgerechtes Bad nachgedacht werden.
Warum ist ein altersgerechtes Bad so wichtig?
Insbesondere ältere Menschen haben oft mit den angesprochenen Problemen zu kämpfen. Viele ältere Menschen leiden unter verschiedensten körperlichen Einschränkungen, viele sind einfach nicht mehr ganz so fit wie früher. Auch zunehmende soziale Isolation ist ein Thema, das oft noch viel zu sehr verschwiegen wird. Umso wichtiger ist es auch für ältere Menschen, einen weitgehend problemfreien und leichten Alltag absolvieren zu können. Auch die Wahrung der Selbstständigkeit ist für viele ältere Menschen ein sehr hohes Gut. Daher sollten alltägliche Grundbedürfnisse wie die Körperpflege nicht mit hohen Hürden, Problemen und Herausforderungen verbunden sein. Ein altersgerechtes Bad kann eine erhebliche Entlastung darstellen. Das Aufsuchen des Bades sollte auch im Alter keine Ängste auslösen und – so weit möglich – selbstständig ausgeführt werden können. Die selbstständige Wahrung solcher für andere Menschen unscheinbaren Alltagsangelegenheiten kann einen großen Zuwachs an Lebensqualität bedeuten. Man fühlt sich sicherer und befreiter und kann seine Energie für andere Dinge einsetzen. Vielleicht freut man sich sogar auf eine ausgiebige Dusche oder ein Bad, einfach um zu entspannen.
Die wichtigsten Elemente eines altersgerechten Bades
Damit die positiven Veränderungen beziehungsweise die Beibehaltung der Selbstständigkeit gewahrt werden können, kann über bauliche Maßnahmen nachgedacht werden. Hierbei kann das Bad wieder oder erstmalig altersgerecht werden. Ein altersgerechtes Bad unterscheidet sich in einigen Aspekten von einem „gewöhnlichen“, nicht angepassten Bad. Einige Elemente sind für ältere Menschen besonders wichtig und werden im Folgenden beschrieben.
Dadurch, dass Menschen im Alter oft mit Mobilitätseinschränkungen bis zur Pflegebedürftigkeit oder Sehbeschwerden belastet sind, sind bestimmte Dinge für ein altersgerechtes Bad zu beachten. Ähnlich wie bei einem barrierefreien Bad, ist allgemein ein größerer Platz von Bedeutung. So kann es hilfreich sein, wenn das Bad geräumiger ist und die einzelnen Elemente (Dusche, Toilette, Waschbecken etc.) sich weiter auseinander befinden. So ist immer genügend Platz zum Bewegen, ohne irgendwo anzustoßen. Auch hier ist der individuelle Bedarf entscheidend für die Umsetzung. Eine Person, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist, benötigt natürlich ein größeres Platzangebot im Bad als eine Person mit etwas leichteren Einschränkungen. Die Wichtigkeit von mehr Geräumigkeit sollte auch nicht bei den Türen vergessen werden. Je breiter diese sind, desto einfacher ist der Zugang. Auch sollte darauf geachtet werden, dass nicht viel Kraft aufgewendet werden muss, um die Tür zu öffnen. Nicht nur das Bad als Ganzes, sondern auch die einzelnen Elemente können geräumiger gestaltet werden, sodass sie bequemer und leichter zu benutzen sind. So wären die Maße von 150 x 150 cm für eine Dusche ideal, sodass auch eingeschränkte Person dort genug Platz zur Bewegung haben. Die Option der Bodengleichheit ist hierbei insbesondere in Betracht zu ziehen. Eine bodengleiche Dusche ist ebenerdig und kommt ohne Schwelle beim Einstieg aus.
Wie Sie Unfällen durch ein altersgerechtes Bad vorbeugen können
Eine gravierende Problematik für viele ältere Menschen ist die Gefahr von Unfällen, insbesondere im Bad. Damit einher geht die Angst, hilflos zu sein und in eine dramatische Lage zu geraten. Ein altersgerechtes Bad muss insbesondere hier Elemente enthalten, die präventiv Unfällen vorbeugen und größtmöglichen Schutz bieten. Zu nennen ist hier zunächst die Beseitigung von Schwellen aller Art im Bad. Schwellen und Stufen bieten Stolpergefahr, können im Dunkeln übersehen werden und sind bei Mobilitätseinschränkungen oft eine zu hohe Belastung. Ein altersgerechtes Bad sollte auf Türschwellen, aber auch Schwellen innerhalbes des Bades so weit wie möglich verzichten. Auch hier sei wieder auf die Möglichkeit einer bodengleichen Dusche verwiesen.
Viele ältere Menschen haben auch Angst davor, im Bad auf den nassen Böden auszurutschen und sich so im Bad zu verletzen. Eine solche Angst sollte beim Duschen oder Baden aber nicht im Vordergrund stehen, hier gibt es einfache Optionen, um präventiv tätig zu werden und das Bad altersgerecht zu gestalten. So gibt es besonders rutschfeste Duschmatten und auch spezielle rutschfeste Fußböden. Mithilfe dieser Elemente kann Unfällen einfach und effektiv vorgebeugt werden. Je nach Art der Einschränkung sind auch weitere Anpassungen möglich. Für seheingeschränkte Personen können farbliche Kontraste hilfreich sein, um die unterschiedlichen Elemente im Bad deutlicher erkennen zu können. Bei Mobilitätseinschränkungen helfen auch Stützgriffe, zum Beispiel an der Toilette, am Waschbecken und in der Dusche. Auch über einen komfortablen Duschsitz kann nachgedacht werden. Es stehen insgesamt viele Optionen für ein altersgerechtes Bad zur Verfügung, die eine große Hilfe und Erleichterung im Alltag sein können. Wichtig ist immer, speziell den individuellen Bedarf zu prüfen.
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Fachkundige und empathische Beratung zu Ihren Pflegeanliegen. Wenden Sie sich mit Ihren Fragen zum altersgerechten Bad an unsere Pflege-Experten.
Finanzierung und Zuschüsse für Ihr altersgerechtes Bad
Wie alle seniorengerechten Umbaumaßnahmen, ist auch ein altersgerechtes Bad eine Kostenfrage. Einzelne Anpassungen lassen sich vielleicht noch leicht stemmen, größere Maßnahmen bedürfen aber oft einer Unterstützung. Hier lohnt es sich immer, eine Pflegeberatung in Anspruch zu nehmen und die verschiedenen Zuschussmöglichkeiten zu prüfen.
Gut zu wissen
Liegt bereits ein Pflegegrad bzw. eine Pflegestufe vor, kann man sich an die Pflegekasse wenden. Diese berät und prüft Ihren Bedarf und kann bis zu 4.000 Euro für die sogenannten „wohnraumverbessernden Maßnahmen“ zuschießen.
Ist der Antrag bewilligt, können dann Rechnungen, beispielsweise von Handwerkern, zur Erstattung bei der Pflegekasse eingereicht werden. Liegt in Ihrem Fall kein attestierter Pflegegrad vor, sollten sie schnellstmöglich einen Pflegegrad beantragen.
Wichtig
Achten Sie darauf, erst nach Bewilligung des Antrags mit der Baumaßnahme zu beginnen.
Finanzielle Unterstützung – auch ohne Pflegegrad
Auch ohne Pflegegrad können Zuschüsse für ein altersgerechtes Bad in Anspruch genommen werden. In erster Linie ist hier die KfW, die Kreditanstalt für Wiederaufbau, zu nennen. Diese hat ein Programm namens „Altersgerechtes Umbauen“. Hier können auch Mittel beantragt werden, bis zu 10% der Kosten für einen Badumbau (maximal 5.000 Euro) werden bezuschusst. Auch die Vergabe von Krediten ist möglich.
Beratung für Ihr seniorengerechtes Bad
In jedem Fall empfiehlt es sich, sich eingehend beraten zu lassen, insbesondere was den individuellen Bedarf und die Zuschussmöglichkeiten betrifft. Auch bei der Auswahl geeigneter Anbieter zum Badumbau berät Sie unser Team kostenlos und unverbindlich. Unabhängig davon, ob bereits ein Pflegegrad bzw. eine Pflegestufe vorliegt oder nicht: Ein altersgerechtes Bad ist ein wichtiger Faktor im Leben älterer Menschen und trägt positiv zu einer verbesserten Lebensqualität bei.
Wir helfen Ihnen gerne weiter
Lassen Sie sich von unseren Pflege-Experten auf dem Weg zum altersgerechten Bad und hin zu mehr Lebensqualität begleiten!