Pflege und Pflegegrad beim Einsatz eines Treppenlifts

Veröffentlicht am: 07.01.2023

Barrieren gibt es im Alltag von Pflegebedürftigen viele, hier schafft ein Treppenlift Abhilfe. Wir informieren Sie umfassend über alles Wissenswerte, auch zum Thema Kostenübernahme der Kranken- und Pflegeversicherung.

Die Notwendigkeit eines Treppenlifts

Treppen können zu unüberwindbaren Hindernissen im Leben mobilitätseingeschränkter Patienten werden. Wer Probleme mit dem Gehen hat, kann Stufen nur mit viel Aufwand und Mühe oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr bewältigen. Sind dann beispielsweise verschiedene Stockwerke eines Hauses mit einer Treppe verbunden, entsteht ein echtes Problem.

Viele Menschen sind auf barrierefreie Wege angewiesen, nicht nur im öffentlichen Raum, sondern auch in der eigenen Wohnung. Und natürlich kann es jeden in jedem Lebensalter treffen, nicht mehr mobil zu sein – wenngleich der Anteil der Älteren hier überwiegt. Ein Treppenlift, auch Treppenlifter oder Treppenaufzug genannt, kann eine große Entlastung im Alltag der Pflegebedürftigen sein. So lässt sich ein Stück Selbstständigkeit erhalten oder wiedererlangen, die Betroffenen sind wieder mobil und frei in ihren Bewegungen, sodass auch ein Verbleib in den eigenen vier Wänden möglich ist – etwas, was sich viele Personen von Herzen wünschen.

Da mit dem Einsatz eines Treppenlifts hohe Kosten verbunden sind, haben Betroffene und ihre Angehörigen oft viele Fragen. Wir informieren umfassend zum Thema Treppenlift, über Einsatzmöglichkeiten und Varianten und geben auch Auskunft darüber, wann sich die Kranken- und Pflegeversicherung an der Finanzierung beteiligt.

Wissenswertes rund um die Finanzierung eines Treppenlifts

Die Anschaffungskosten bei einem Treppenlift schwanken stark, die Spanne reicht von 2.500 bis 50.000 Euro. Im Gegensatz zu anderen Produkten, die die Mobilität unterstützen, zum Beispiel Rollatoren, sind Treppenlifte kein sogenanntes Hilfsmittel der Kranken- und Pflegekassen.

Allerdings fällt der Einbau eines Treppenlifts in die Kategorie der wohnraumverbessernden Maßnahmen und wird somit ebenfalls von der Krankenkasse bezuschusst.

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Wichtig

Voraussetzung für wohnraumverbessernde Maßnahmen ist ein attestierter Pflegegrad des Antragstellers.

Die Höhe der Zuschüsse für den Treppenlift ist variabel, es werden Kosten in Höhe von bis zu 4.000 Euro erstattet. Leben im betroffenen Haushalt mehrere Personen mit einem Pflegegrad zusammen, können die Kosten für bis zu vier Pflegebedürftige zusammengelegt werden, sodass maximal 16.000 Euro bezuschusst werden.

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Hinweis

Die Unterstützung ist nicht nur möglich, wenn der Treppenlift gekauft, sondern auch, wenn er finanziert wird.

Wie stelle ich einen Antrag auf finanzielle Unterstützung beim Treppenlift?

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    Auskunft über die Antragsstellung erteilt Ihnen Ihre Krankenkasse.

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    Der Antrag auf finanzielle Zuschüsse kann formlos (telefonisch oder per E-Mail) oder formal erfolgen.

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    Entsprechende Formulare oder Vorlagen erhalten Sie direkt bei Ihrer Krankenkasse, oft auch online auf der entsprechenden Webseite.

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    Dr. Weigl & Partner unterstützt Sie gerne bei der Antragstellung.

Treppenlift – Modelle und Varianten

Beim Einbau eines Treppenlifts muss einiges beachtet werden. Nicht nur die Wahl des richtigen Modells kann eine Herausforderung darstellen, auch die rechtlichen Bestimmungen müssen beachtet werden. Zudem muss unbedingt mitberücksichtigt werden, ob es sich um eine Mietwohnung oder ein Eigenheim handelt.

Was sollten Sie bei der Wahl des richtigen Treppenlifts beachten?

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    Grundsätzlich werden drei verschiedene Typen unterschieden: der Sitzlift, der Rollstuhl-Plattformlift und die Rollstuhl-Hebebühne.

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    Die Auswahl des Treppenlifts hängt entscheidend von der individuellen Situation und den Bedürfnissen der Betroffenen ab.

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    Sitzlifte kommen vor allem bei leichten Einschränkungen der Mobilität zum Einsatz. Ihr Einbau ist auch bei engen oder kurvigen Treppen möglich.

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    Rollstuhl-Plattformlifte sind für Rollstuhlfahrer oder Personen geeignet, die stärker eingeschränkt sind. Der Platzbedarf ist hier etwas größer als beim Sitzlift.

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    Rollstuhl-Hebebühnen werden sowohl innen als auch außen verwendet, sie können Höhenunterschiede von bis zu drei Metern überwinden.

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    Die Kosten schwanken, je nach Variante, deutlich.

Vor der Planung bzw. dem Einbau sollten umfassende Informationen eingeholt werden. Sie sollten nicht nur die bauaufsichtlichen Anforderungen beachten, sondern auch die Richtlinien, die für Mietwohnungen und Mehrfamilienhäuser gelten.

Treppenlift und Pflegebedürftigkeit

Die früheren Pflegestufen, die es in Deutschland bis ins Jahr 2017 gab, wurden von fünf Pflegegraden abgelöst. Alle Pflegebedürftigen, in Deutschland sind das derzeit ca. 2,7 Millionen Menschen, werden nun nicht mehr in die drei Pflegestufen, sondern in die neuen Pflegegrade eingestuft.

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Gut zu wissen

Mit einer großen Pflegereform, dem Pflegestärkungsgesetz II, wurde auch der Pflegebegriff angepasst, denn nun werden nicht nur körperliche Einschränkungen in den Blick genommen. Es werden auch geistige oder psychische Krankheiten und Beeinträchtigungen beim sogenannten „Neuen Begutachtungsassessment“ (NBA) betrachtet.

Jeder Einzelfall wird individuell durch einen Sachverständigen geprüft. Die entscheidende Frage lautet: Wie selbstständig können die Betroffenen ihr Leben noch gestalten?

Für einen Kostenzuschuss beim Einbau eines Treppenlifts ist ein Pflegegrad wichtige Voraussetzung. Wenn Sie oder Ihr Angehöriger noch keinen Antrag auf Begutachtung gestellt haben, können Sie das formlos, schriftlich oder telefonisch, bei Ihrer Pflegekasse machen. Sie sollten sich aber vor der Antragsstellung umfassend informieren und auch beraten lassen, da es viele Fallstricke zu beachten gilt. Wir von Dr. Weigl & Partner beantworten Ihnen gern all Ihre Fragen.