COPD ist eine Lungenkrankheit, die nicht heilbar ist. Der Alltag kann für die Betroffenen und ihre Angehörigen sehr beschwerlich sein. Ein Pflegegrad (früher Pflegestufe) unterstützt die Pflege bei COPD.
Die Erkrankung COPD hat zum Teil massive Auswirkungen auf die Pflegesituation und ist eine Belastung für die Betroffenen und ihre pflegenden Angehörigen oder das professionelle Pflegepersonal. Nicht selten wird ein hoher Pflegegrad (früher Pflegestufe) vergeben.
COPD – die wichtigsten Fakten
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COPD ist die Abkürzung für „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“. Es handelt sich um eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit.
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COPD ist weltweit eine der häufigsten Erkrankungen. Die WHO schätzte zuletzt 2007 die Zahl der Betroffenen auf 210 Millionen, in Deutschland liegt der Wert aktuell bei ca. drei bis fünf Millionen Menschen.
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Bereits in wenigen Jahren wird die COPD den vierten Platz der häufigsten Todesursachen belegen. Häufiger werden dann nur die koronare Herzerkrankung, Schlaganfälle und HIV/Aids sein.
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Die Atemwege sind dauerhaft verengt und entzündet. Vereinfacht gesagt, lässt sich die Krankheit als dauerhafte Bronchitis beschreiben.
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Das Atmen ist für die Patienten eine große Herausforderung, starker Husten und Engegefühle in der Brust kommen hinzu. Viele Betroffene sind dauerhaft auf ein Beatmungsgerät angewiesen.
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Die Schwere der Krankheit bestimmt den Pflegegrad (früher Pflegestufe), der vergeben wird.
Und trotz der hohen Zahl an Erkrankten wissen viele Menschen nicht, was sich hinter dem Kürzel COPD verbirgt. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Fragen: Was ist COPD und wo liegen die Ursachen dieser Erkrankung? Erhält man mit COPD einen Pflegegrad (früher Pflegestufe)? Welche Auswirkungen auf die tägliche Pflege hat eine COPD? Welcher Pflegegrad wird bei einer COPD vergeben?
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COPD – was ist das?
Der Begriff der COPD stammt aus dem Englischen und bedeutet „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“, die deutsche Übersetzung lautet chronisch-obstruktive Lungenerkrankung. Der Begriff der COPD geht auf Dr. William Briscoe zurück, der die Bezeichnung 1965 erstmals verwendete, die erste Beschreibung der Erkrankung lässt sich allerdings bereits ins frühe 19. Jahrhundert datieren.
COPD ist ein Oberbegriff für verschiedene chronische Erkrankungen der Lunge bzw. Atemwege. Obstruktiv bedeutet, dass die Atemwege verengt sind – auch unter Medikamenteneinnahme ist diese Erkrankung nicht heilbar, also nicht vollständig reversibel.
Gut zu wissen:
Die COPD wird in vier Stadien eingeteilt, wobei eins eine leichte und vier eine sehr schwere Form der Krankheit ist.
Symptome der COPD
Bei COPD handelt es sich um eine chronische, schleichend verlaufende Krankheit, die nicht heilbar, sondern nur linderbar ist. Die Symptome können sich grundsätzlich auch ad hoc verschlimmern, beispielsweise nach Atemwegsinfekten. Für die Pflege der Patienten ist dies eine große Herausforderung.
Die Symptome im Überblick:
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Atemnot, Husten und Auswurf sind die wichtigsten Symptome für das Vorliegen einer COPD.
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Experten sprechen deswegen von der AHA-Symptomatik.
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Husten, vor allem morgens, ist zumeist das erste Anzeichen. Dieser Husten wird eventuell zunächst gar nicht als sonderlich problematisch wahrgenommen, wird in der Folge aber immer stärker und tritt auch häufiger auf. Es handelt sich um einen produktiven Husten mit schleimig-eitrigem Auswurf. Der Schleim lässt sich oft nur schwer abhusten.
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Atemnot dagegen ist in einem Anfangsstadium häufig nur bei körperlicher Anstrengung ein Problem, bei längeren Spaziergängen, Treppensteigen oder Radfahren.
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Die zunehmende Kurzatmigkeit wird im Alltag für die Patienten zu einem großen Problem, bis schon kurze Wege eine echte Herausforderung werden oder die Atemnot auch im Ruhezustand auftritt.
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Zudem klagen vielen Betroffene über hörbare, trockene, pfeifende Geräusche beim Ausatmen (Fachbegriff: Giemen) sowie Engegefühle in der Brust.
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Durch die teilweise plötzlichen Verschlechterungen des Gesundheitszustandes sollte regelmäßig geprüft werden, ob die Einstufung in den jeweiligen Pflegegrad (bis 2017 Pflegestufe) noch der Pflegesituation entspricht.
Ursachen der COPD
Vier Ursachen sind entscheidend für die COPD:
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Rauchen,
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Umweltverschmutzung,
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virale Lungenentzündungen
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Vererbung und Ernährung.
Rauchen ist zwar nicht der einzige Faktor, aber der größte Risikofaktor bei der COPD. Die meisten COPD-Patienten sind entweder aktive Raucher, haben vor einiger Zeit geraucht oder sind dem Passivrauchen ausgesetzt gewesen.
Eine weitere Ursache kann die zunehmende Umweltverschmutzung sein. Sie lässt das Risiko, an COPD zu erkranken, ebenfalls steigen. Hier sind vor allem auch Arbeitsumgebungen mit einer hohen Staubbelastung, zum Beispiel in Baumwollfabriken, oder die Belastung der Luft durch die Verbrennung von biogenem Material in Entwicklungsländern zu nennen.
Zudem gibt es aktuelle Studien, die darauf schließen lassen, dass virale Lungenentzündungen bei Kindern eine Rolle spielen können. Bei den Faktoren Vererbung und Ernährung herrscht weiterer Forschungsbedarf.
COPD und Pflegegrad
Nicht nur die Lebenserwartung ist bei COPD-Patienten geringer, auch die Lebensqualität leidet oft stark unter den Einschränkungen der Krankheit. Wer immer schlechter Luft bekommt, kann sich weniger bewegen und somit immer weniger am Alltag teilnehmen und das Leben selbst meistern. In schweren Fällen ist der Einsatz eines Sauerstoffgerätes unabdingbar. Bei einer starken Erkrankung ist nicht nur die Lunge betroffen, sondern die COPD hat auch Auswirkungen auf andere Organe, wie zum Beispiel das Herz. Auch Blutarmut, Muskelabbau und Gewichtsverlust sind zu beobachten. Oft wird eine Pflegebedürftigkeit attestiert, mit der die Vergabe eines Pflegegrades (früher Pflegestufe) einhergeht. Aber auch hier herrscht häufig Unsicherheit, was den Pflegegrad angeht.
2017 wurde in Deutschland eine große Pflegereform durchgeführt, wodurch es zu verschiedenen Änderungen im Pflegesystem kam. Zum einen wurde der Pflegebegriff um seelische und geistige Erkrankungen erweitert. Nun stehen nicht mehr nur körperliche Einschränkungen im Mittelpunkt. Zum anderen wurden die bisherigen drei Pflegestufen durch fünf Pflegegrade ersetzt. Bei der Begutachtung im „Neuen Begutachtungsassessment“ spielt nun der Grad der Selbstständigkeit eine entscheidende Rolle bei der Attestierung des Pflegegrades. Es wird immer der Einzelfall individuell geprüft. Durch den neuen Pflegebegriff erhalten nun mehr Menschen einen Pflegegrad und damit Leistungen der Pflegeversicherung.
Die Herausforderungen für die tägliche Pflege sind immens:
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Die Betroffenen benötigen Hilfe und Unterstützung beim Husten und Abhusten.
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Das Atmen muss gefördert und trainiert werden.
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Hilfe zur Selbsthilfe spielt eine wichtige Rolle. Oft ist es schwierig, zu akzeptieren, an einer nicht heilbaren Krankheit zu leiden.
Ist die COPD fortgeschritten, sind die Patienten in aller Regel nicht mehr in der Lage, ihren Alltag alleine zu bewältigen. Hier sind sie auf Pflege angewiesen und haben auch Anspruch auf die Erteilung eines Pflegegrades (bis 2017 Pflegestufe).
Wichtig
Bitte beachten Sie, dass ein Pflegegrad (vormals Pflegestufe) nicht rückwirkend gewährt wird. Stellen Sie keinen Antrag, müssen Sie in jedem Fall selbst für anfallende Kosten aufkommen.
Dabei ist das Verfahren, wie Sie eine Pflegestufe bzw. einen Pflegegrad beantragen, bei jeder Krankheit identisch – also auch bei der COPD. Sie können bei der für Sie zuständigen Krankenkasse einen Antrag auf einen Pflegegrad (früher Pflegestufe) stellen. Dabei genügt ein formloses Schreiben. In der Regel wird die Prüfung, ob ein Pflegegrad erteilt wird, vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) durchgeführt.
Online Pflegegrad-Antrag
Stellen Sie Ihren ersten Pflegegradantrag und den Antrag auf Höherstufung in nur wenigen Klicks online
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Noch Fragen zum Thema COPD und Pflege? Wir sind gerne für Sie da!
Auch wenn Sie zum ersten Mal den Antrag auf Pflegeleistungen stellen wollen oder aufgrund einer messbaren Erhöhung des Pflegebedarfs eine Pflegegrad Höherstufung anstreben, helfen wir Ihnen gerne.
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