Rund 27 Prozent der pflegebedürftigen Menschen, die in Deutschland im Jahr 2021 zu Hause versorgt wurden, hatten den Pflegegrad 3 inne. Damit wurden der Grad und die damit verbundenen Leistungen am zweithäufigsten an pflegebedürftige Personen vergeben. Auch für Menschen mit niedrigeren Pflegegraden kann sich eine erneute Einstufung lohnen, um alltägliche Einschränkungen durch Geldleistungen abzufedern.
Pflegegrad 3
Kurz und knapp
Werden Menschen von schweren motorischen Einschränkungen wie den Folgen eines Schlaganfalls, Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Rückenmarkserkrankungen am Alltag behindert, besteht eventuell ein Anspruch auf Pflegegrad 3. Die Pflegegrad 3-Leistungen und -Geldleistungen für Angehörige entlasten sowohl Pflegebedürftige als auch Pflegepersonen.
Definition: Pflegegrad 3
Der Pflegegrad 3 ist einer von insgesamt 5 Pflegegraden. Diese geben an, wie sehr eine Person mit gesundheitlichen Einschränkungen selbstständig am Alltag teilnehmen kann. Die Pflegegrade sind gestaffelt und reichen von geringer Beeinträchtigung der Selbstständigkeit (Pflegegrad 1) bis zu schwerster Beeinträchtigung mit besonderem, pflegerischem Bedarf (Pflegegrad 5). Personen, denen der Pflegegrad 3 zusteht, haben also meist bereits größere Schwierigkeiten, sich eigenständig zu versorgen.
Pflegegrad 3
Voraussetzungen und Gutachten
Für die Feststellung eines Pflegegrads ist der Medizinische Dienst (MD) zuständig. Dieser erstellt ein Gutachten für den Pflegegrad 3 auf Grundlage eines Punktesystems, das sechs Lebensbereiche berücksichtigt. Die zu erreichende Punktzahl für den Pflegegrad 3 liegt zwischen 47,5 und 70. Typische Voraussetzungen für den Pflegegrad 3 sind zum Beispiel Teillähmungen der Arme und Beine sowie Demenz.
Im Gutachten bei der Feststellung auf einen Pflegegrad werden sechs Lebensbereiche anhand eines Fragebogens überprüft. Diese sechs Bereiche lauten:
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1
Mobilität: Wie gut kann sich die Person innerhalb und außerhalb des zu Hauses fortbewegen?
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2
Kognitive und kommunikative Fähigkeiten: Wie gut kann sich eine Person erinnern, orientieren und konzentrieren? Wie deutlich kann sie sprechen?
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3
Verhaltensweisen und psychische Problemlagen: Legt die Person auffälliges Verhalten an den Tag? Hat sie psychische Erkrankungen?
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4
Selbstversorgung: Kann die Person sich selbstständig waschen, anziehen und essen?
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5
Bewältigung und Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen: Wie gut kann sich die Person selbst mit der Krankheit oder Therapie arrangieren? Kann sie diese selbstständig bewältigen?
-
6
Alltagsleben und soziale Kontakte: Wie gut kann die Person noch Kontakte zu Freunden und Familie pflegen? Wie gut kann sie am gesellschaftlichen Leben teilnehmen?
Pflegegrad 3 beantragen
Egal ob Pflegegrad 1, 2, 3, 4 oder 5: Der erste Schritt für eine Einstufung ist, mit der zuständigen Pflegekasse Kontakt aufzunehmen. Per Telefon, E-Mail, Fax oder Brief kann ein formloser Antrag auf Leistungen der Pflegekasse gestellt werden. Dies ist durch die pflegebedürftige Person selbst, Angehörige oder gesetzliche Betreuer möglich.
Im Anschluss daran beauftragt die Pflegekasse den Medizinischen Dienst (MD) mit einer Begutachtung, die den Pflegebedarf sowie eventuelle Einschränkungen der Selbstständigkeit der jeweiligen Person feststellen soll. Dies geschieht in der Regel in Form eines Besuchs im Zuhause der antragstellenden Person, denn es geht dabei um die Beurteilung im häuslichen Umfeld. In Ausnahmefällen - wie zum Beispiel während der Corona-Pandemie - können die Begutachtungen auch telefonisch durchgeführt werden.
Pflegegrad 3
Der Fragebogen
Am Tag des Besuchs geht der Sachbearbeiter oder die Sachbearbeiterin des MD einen umfassenden Fragenkatalog durch. Aufgrund des Punktesystems gibt es keinen spezielle Fragebogen für den Pflegegrad 3. Vielmehr schätzt der MD die Situation mithilfe eines einheitlichen Dokuments ein. Folgende Fragen können enthalten sein:
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Können Sie Treppen steigen?
-
Welcher Wochentag ist heute?
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Nehmen Sie Ihre Medikamente selbstständig ein?
-
Wer erledigt den Wocheneinkauf?
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Stehen Ihnen Hilfsmittel zur Verfügung? (Brille, Rollator, Duschstuhl etc.)
Wenn die Begutachtung abgeschlossen ist, erhält die betroffene Person oder ihr gesetzlicher Vertreter einen Bescheid darüber, ob und in welchen Pflegegrad die pflegebedürftige Person eingestuft wurde und die möglichen Leistungsansprüche.
Wichtig zu wissen ist hier: Sind die pflegebedürftige Person oder deren Angehörige mit der Einstufung nicht einverstanden, weil sie zum Beispiel ein höheres Ergebnis erwartet hatten, kann ein so genannter Widerspruch eingelegt werden. Dieser sorgt dafür, dass der Fall erneut überprüft wird.
Wichtig zu beachten:
Der Pflegegrad kann sich verändern: Er kann steigen, sinken oder wieder aberkannt werden. Wer zum Beispiel aufgrund einer längeren Erkrankung den Pflegegrad 1 erhalten hat und anschließend wieder gesund wird, kann den Pflegegrad abgesprochen bekommen. Natürlich kann sich aber auch eine Krankheit verschlechtern oder neue Einschränkungen hinzukommen. In beiden Fällen können die betroffenen Personen um eine erneute Einstufung durch den MD bitten.
Pflegegrad 3
Geld und Leistungen im Überblick
Welche Geldleistungen bekommen meine Angehörigen und ich mit Pflegegrad 3? Welche Vergünstigungen? Entlastungsleistungen? Kurz: Was steht mir mit Pflegegrad 3 zu? Pflegebedürftige und ihre Angehörigen, die sich zum ersten Mal mit dem Thema Pflegeleistungen beschäftigen, sehen sich mit vielen Fragen konfrontiert. Wir haben für Sie die Pflegegrad 3-Geldleistungen in einer Tabelle aufgelistet:
Leistung | Was steht mir mit Pflegegrad 3 zu? (Maximale Leistung) | Intervall | Hinweis |
---|---|---|---|
Pflegegeld | 545,- € | Monatlich | Frei verfügbar |
Pflegesachleistungen | 1.363,- € | Monatlich | Zweckgebunden |
Entlastungsleistungen | 125,- € | Monatlich | Zweckgebunden |
Pflegehilfsmittel | 40,- € | Monatlich | Zweckgebunden |
Verhinderungspflege | 817,50,- € - 1.612,- € | Max. 6 Wochen pro Kalenderjahr | Zweckgebunden |
Kurzzeitpflege | 1.774,- € | Max. 8 Wochen pro Kalenderjahr | Zweckgebunden |
Wohngruppenzuschlag | 214,- € | Monatlich | Zweckgebunden |
Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen | 4.000,- € | Je Maßnahme für Einzelpersonen | Zweckgebunden |
Tages- und Nachtpflege | 1.298,- € | Monatlich | Zweckgebunden |
Digitale Pflegeanwendungen und ergänzende Unterstützungsleistungen (DiPA) | 50,- € | Monatlich | Zweckgebunden |
Bei manchen der angegebenen Summen handelt es sich um maximale Geldbeträge. Es ist damit also auch möglich, dass pflegebedürftige Personen weniger als den Maximalbetrag erhalten. Zusätzlich zu den oben aufgeführten Aspekten haben Personen, die bereits Leistungen der Pflegeversicherung erhalten, gegenüber der Pflegekasse einen gesetzlichen Anspruch auf eine Pflegeberatung.
Pflegegrad 3
Leistungen im Detail
Pflegegeld
Diese Leistung erhalten Menschen mit oder ohne Demenz mit Pflegegrad 3, die zu Hause unbezahlt von Angehörigen, Freunden oder Ehrenamtlichen gepflegt werden. Die pflegebedürftige Person kann über dieses Geld frei verfügen, meist werden die Pflegegrad 3 Geldleistung für Angehörige genutzt, um deren Engagement anzuerkennen.
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Pflegesachleistungen
Der Name dieser Leistung verwirrt etwas, denn mit den Pflegegrad 3 Pflegesachleistungen können nicht materielle Dinge finanziert werden. Vielmehr werden durch sie ambulante Dienstleistungen wie einen ambulanten Pflegedienst bezahlt. Das ist dann sinnvoll, wenn die pflegebedürftige Person zum Beispiel Hilfe bei der Körperpflege, beim Ankleiden und Essen braucht.
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Entlastungsleistungen
Hier ist auch oft die Rede von Entlastungsbetrag. Gemeint ist damit eine monatliche Zahlung, mithilfe derer pflegebedürftige Menschen zum Beispiel Alltagsbegleiter in Anspruch nehmen können, die die Personen stundenweise Betreuen, auf den Friedhof oder zum Arzt begleiten.
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Gut zu wissen
Sollten Sie den monatlichen Anspruch der Entlastungsleistungen nicht vollständig beanspruchen, können Sie den verbleibenden Betrag auf den folgenden Kalendermonat übertragen. Ungenutzte Leistungen können bis 30. Juni des darauf folgenden Jahres genutzt werden – anschließend verfällt der Betrag.
Pflegehilfsmittel
Den Betrag für Pflegehilfsmittel Leistung können Menschen mit Pflegegrad 3 nutzen, um sich notwendige Geräte und Sachmittel anzuschaffen, die die häusliche Pflege ermöglichen und / oder erleichtern. Beispiele hierfür sind Einmalhandschuhe oder bei Pflegegrad 3 Inkontinenzeinlagen. Auch der Hausnotruf kann über diese Leistung finanziert werden. Die Kosten für den Hausnotruf werden von der Pflegekasse meist als Leihgerät finanziert.
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Wohngruppenzuschlag
Viele pflegebedürftige Menschen leben in ambulant betreuten Wohngruppen. Haben mindestens drei davon einen Pflegegrad und organisiert die WG ihre pflegerische Versorgung gemeinsam, besteht Anspruch auf Wohngruppenzuschlag. Die Leistung wird zusätzlich zu sonstigen Leistungen gezahlt und soll zusätzliche Aufwendungen der Wohngruppe abdecken. Das kann zum Beispiel eine Hilfsperson sein, die allgemein für alle Mitbewohner organisatorische oder betreuende Tätigkeiten ausführt.
Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen
Treppen, ein zu hoher Einstieg in die Dusche oder ein fehlender Abstellplatz für den Rollstuhl – all diese Dinge können Hindernisse für pflegebedürftige Personen sein. Jedoch zahlt die Pflegekasse einen Zuschuss für Personen mit Pflegegrad 3, um eine möglichst selbstständige Lebensführung zu ermöglichen. Das können auch wesentliche Eingriffe in die Bausubstanz sein wie zum Beispiel der Einbau eines Treppenlifts oder eine Türverbreiterung.
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Verhinderungspflege
Sind pflegende Angehörige krank oder wollen in den Urlaub fahren, kann die Versorgung der Person mit Pflegegrad 3 ohne Pflegedienst im häuslichen Umfeld über diese Leistung bis zu sechs Wochen je Kalenderjahr geregelt werden. Als Vertretung können ambulante Pflegedienste, Einzelpflegekräfte, ehrenamtliche Pflegende oder andere nahe Angehörige eingesetzt werden.Außerdem ist die Höhe des gezahlten Betrags davon abhängig, wer die Ersatzpflege übernimmt: Übernehmen Angehörige oder Haushaltsmitglieder diese, wird ein Betrag von 817,50 € ausgezahlt. Findet die Pflege durch „sonstige Personen“ statt, zum Beispiel einen Pflegedienst, erhalten pflegedürftige Personen bis zu 1.612 €.
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Kurzzeitpflege
Kann die Pflege zu Hause kurzzeitig nicht oder nur teilweise im erforderlichen Umfang abgedeckt werden, – zum Beispiel, weil die Pflegeperson in den Urlaub fährt – können Personen mit Pflegegrad 3 eine teilstationäre Pflege in einer pflegerischen Einrichtung wahrnehmen. Dies ist im Kalenderjahr mit maximal 8 Wochen möglich. Die Kurzzeitpflege kann mit der Verhinderungspflege kombiniert werden. So kann zum Beispiel das Geld der Verhinderungspflege teilweise oder vollständig angerechnet werden und so die Kurzzeitpflege aufgestockt werden. In diesem Fall wird auch von kombinierten Leistungen gesprochen.
Tages- und Nachtpflege
Bei dieser Leistung handelt es sich um eine teilstationäre Versorgung. Das bedeutet, dass pflegebedürftige Personen zeitweise im Tagesverlauf in einer Pflegeeinrichtung betreut werden. Seit der Pflegereform im Jahr 2017 haben Personen mit Pflegegrad 3 auch Anspruch auf Tages- und Nachtpflege.
Leistungen bei Pflegegrad 3
Unterschiede und Kombinationen
Auch wenn die Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege und Tages- und Nachtpflege auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, gibt es große Unterschiede:
Verhinderungspflege | Ort der Maßnahme | Dauer | Leistungen | Nötiger Pflegegrad | Hinweis | Kombinierbarkeit |
---|---|---|---|---|---|---|
Verhinderungspflege | Zu Hause | 6 Wochen | Maximal 1.612,- € | Mindestens Pflegegrad 2 nötig | Häusliche Pflege muss seit 6 Monaten bestehen | Mit Kurzzeitpflege kombinierbar |
Kurzzeitpflege | Vollstationär | 8 Wochen | Maximal 1.774,- € | Mindestens Pflegegrad 2 nötig | Nur möglich, wenn teilstationäre Pflege nicht ausreicht | Mit Verhinderungspflege kombinierbar |
Tages- und Nachtpflege | Teilstationär | Maximal 1.298,- € | Mindestens Pflegegrad 2 nötig | Seit 2015 neben ambulanten Pflegesachleistungen/ Pflegegeld beziehbar | Nicht kombinierbar |
Digitale Pflegeanwendungen bei Pflegegrad 3
Mit dieser Leistung können pflegebedürftige Personen digitale Helfer nutzen. Das kann eine Software sein oder eine andere Technologie, die einen pflegerischen Mehrwert bietet und damit die Selbstständigkeit der pflegebedürftigen Person fördert. Beispiele für eine digitale Pflegeanwendung sind ein Seniorentablet oder eine App, die die Interaktion mit dem Pflegepersonal erleichtert.
Pflegeberatung
Alle Personen mit anerkanntem Pflegegrad haben Anspruch auf eine individuelle Pflegeberatung. So steht es in Paragraf 7a SGB XI geschrieben. Diesen Anspruch haben übrigens auch Personen mit deutlichem Hilfebedarf, die einen Antrag auf Pflegebedürftigkeit gestellt haben, aber noch nicht eingestuft wurden. In einem Beratungsgespräch wird dann gemeinsam mit Experten der Hilfsbedarf festgelegt, zu den möglichen Leistungen beraten und ein individueller Versorgungsplan erstellt.
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Konkretes zur Nutzung der Leistungen: Pflegegrad 3-Haushaltshilfe
Personen mit Pflegegrad 3 haben Anspruch auf Pflegesachleistungen. Über diese kann eine Haushaltshilfe finanziert werden, wenn die pflegebedürftige Person zu Hause versorgt wird. Auch die Verhinderungspflege kann dafür genutzt werden, eine Pflegegrad 3 Haushaltshilfe zu bezahlen. Über den Entlastungsbetrag können pflegebedürftige Personen die Haushaltshilfe als haushaltsnahe Dienstleistung abrechnen.
Gut zu wissen: Pflegegrad 3 Zeitaufwand-Tabelle
2017 trat eine Pflegereform in Kraft, die die damals gültigen Pflegestufen durch die aktuell gültigen Pflegegrade ablöste. Ziel war es, allen Pflegebedürftigen gleichberechtigten Zugang zu Leistungen der Pflegeversicherung zu ermöglichen. Das ist außerdem unabhängig davon, ob die Beeinträchtigung der pflegebedürftigen Person psychischer, physischer oder kognitiver Art ist. Dadurch spielt heute für die Einstufung in einen Pflegegrad auch nicht mehr der Zeitaufwand eine Rolle, also wie viele Stunden Pflege eine Person benötigt, sondern wie selbstständig sie ihren Alltag bewältigen kann.
Fazit zum Pflegegrad 3
Personen, die Pflegegrad 3 zugesprochen bekommen, müssen meist mit zahlreichen Einschränkungen umgehen. Der Pflegegrad 3 und die damit verbundenen Geldleistungen ermöglichen Ihnen, die häusliche Pflege individuell zu gestalten und auch pflegende Angehörige zu entlasten. Sind pflegebedürftige Personen oder Angehörige der Meinung, die antragstellende Person sei zu niedrig eingestuft worden, können sie Widerspruch einlegen und eine erneute Begutachtung fordern.
Pflegegrad 3
Häufige Fragen und Antworten
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Was steht mir bei Pflegegrad 3 zu?
Mit Pflegegrad 3 haben Personen in der Regel Anspruch auf Pflegegeld, Pflegesachleistungen, Entlastungsleistungen, Pflegehilfsmittel, Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege, Wohngruppenzuschlag, Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen sowie Tages- und Nachtpflege. Bitte beachten Sie, dass jedoch in einigen Fällen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
Wird das Geld für Pflegegrad 3 ausgezahlt?
Das Pflegegrad 3 Pflegegeld wird von der Pflegekasse ausbezahlt, da es zur freien Verfügung der pflegebedürftigen Person gedacht ist. Andere, vor allem zweckgebundene Leistungen, werden häufig nach Einreichung entsprechender Belege erstattet.
Kann man mit Pflegegrad 3 alleine leben?
Das ist grundsätzlich vom Gesundheitszustand der Person mit Pflegegrad 3 abhängig. Während manche Menschen nur selten Hilfe benötigen, sind andere auf eine 24/7-Betreuung angewiesen. Nutzen Sie Ihren Anspruch auf Pflegeberatung, um diese wichtige Frage individuell zu klären.
Wie viele Punkte brauche ich für Pflegegrad 3?
Personen, die bei einer Begutachtung durch den Medizinischen Dienst (MD) über 47,5 Punkten und unter 70 Punkten erzielen, erhalten Pflegegrad 3.
Darf ich mit Pflegegrad 3 arbeiten?
Grundsätzlich spricht nichts gegen eine Erwerbstätigkeit von Personen mit Pflegegrad 3, denn die Leistungen der Pflegekasse sollen zur Teilnahme am alltäglichen Leben beitragen – wozu die Arbeit gehört. Allerdings sind manche Menschen mit Pflegegrad 3 gesundheitlich nicht mehr in der Lage zu arbeiten. Im Idealfall gehen sie bereits vor der Einstufung in einen Pflegegrad einer Tätigkeit nach, sodass diese im Gutachten berücksichtigt wird. Nehmen Sie nach der Einstufung eine Erwerbstätigkeit auf, könnte die Pflegekasse eine neue Begutachtung veranlassen, um zu prüfen, ob sich ihr Zustand gebessert hat.
Pflegegrad 3: Wie viele Stunden Pflege pro Woche sind nötig?
Wie viele Stunden Pflege pro Woche eine Person benötigt, spielt seit der Pflegereform 2017 keine Rolle mehr. Ausschlaggebendes Kriterium für die Einstufung ist die Selbstständigkeit einer pflegebedürftigen Person und deren Erhalt. Das heißt, pflegende Angehörige müssen den Pflegegrad 3 Zeitaufwand nicht mehr in einer Tabelle dokumentieren.
Was ist der Unterschied zwischen Pflegestufe 3 und Pflegegrad 3?
Die Pflegestufe entstammt der alten Regelung vor der Pflegereform 2017 und war auf den Zeitaufwand ausgelegt, der für die wöchentliche Pflege einer Person notwendig war. Die Pflegegrade, und damit auch der Pflegegrad 3, sind Kategorien, die nach der Reform in Kraft traten. Sie orientieren sich an der Selbstständigkeit beziehungsweise an der fehlenden Selbstständigkeit der pflegebedürftigen Personen im Alltag.
Was kann man bei Pflegegrad 3 nicht mehr?
Welche Einschränkungen eine Person mit Pflegegrad 3 hat, ist sehr individuell. Häufig sind dabei kognitive Probleme, die die Alltagskompetenz der Personen vermindern. Aber auch die Lähmung einzelner Gliedmaßen kommt häufig vor.